Bis zur Abzweigung von der asphaltierten Strasse war alles noch in Ordnung. Kuschelrocksongs, lustiges Gekicher, wunderschöne Landschaften mit Pferde und Kashmirziegenherden und ein noch gesprächiger Soyoloo, der uns netterweise mit seinem nicht 4×4 Hybrid chauffiert. Ruhiger wurde es erst, als er nach 2h Dirtroad einen Blick auf den Benzinstand seines Autos warf- we might have a problem. Da standen wir im Nichts bei schönster Abendstimmung, Soyoloo leichenblass meint das schaffen wir nicht bis zu den nächsten Häusern. Die praktisch veranlagte Suvdaa spaziert bis zur nächsten Jurte und erfährt, dass es nur noch 20km bis zum Sum (Dorf) sind. Wege gibt es keine, es gibt verschiedenste Jeeptracks und sicherlich kein Google Maps- also für uns eine Heldentat sich hier zurecht zu finden. Die Girls überzeugen Soyoloo, dass es weiser ist den Weg fortzusetzen als den Drang ins Aimag (40km) und dann heim nach UB zurückzukehren, zu folgen. Die Klimaanlage zu Benzinsparzwecken ausgeschaltet, in angespannter Stille fuhren wir die nächsten Hügel rauf und erblicken nach gefühlten Stunden endlich Zivilisation. Endlich erreichen wir ein hübsches vor sieben Tagen eröffnetes Holz-Hostel, ohne fliessend Wasser und mit Plumpsklo, vor welchem gerade 2 Schafsköpfe mit dem Bunsenbrenner enthaart werden, um dann im Kochtopf zu landen. Beim Eintreten ins Gasthaus kommt uns eine Mutter mit einem Kind in Tübingerschiene auf dem Arm entgegen, was für ein Empfang. Leider gibt es im Sum-Spital nur eine US-Maschine mit curved Sonde, so dass wir der Familie den Weg ins 400km entfernte UB nicht ersparen können.
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